Bachelorarbeiten
Gesammelte, übersichtliche Informationen zur Bachelorarbeit sind hier verfügbar: https://ssc-rechtswissenschaften.univie.ac.at/bama-irewi/bachelorstudium/bachelorarbeit/
Die Bachelorarbeit ist gem §§ 5 f des Curriculums iReWi im Rahemn eines Seminars zu verfassen. Sie kann in einem der folgenden Fächer verortet sein:
- European and Global Legal History
- Roman Law and the Civilian Tradition
- Europarecht
- International Law
- Digital Law
- Straf- und Strafprozessrecht
- Bürgerliches Recht
- Unternehmensrecht (iwS)
- Verfassungsrecht
- Öffentliches Recht
Sie hat sich jedenfalls einem internationalem Thema zu widmen.
Diplomarbeiten
Curriculare Verankerung
Alternativ können
- 2 Diplomand*innenseminare (je 4 ECTS) oder
- eine einen Moot Court begleitende Lehrveranstaltungen (8 ECTS) oder
- 1 Diplomand*innenseminar (4 ECTS) und eine einen Moot Court begleitende Lehrveranstaltung (4 ECTS)
als Lehrveranstaltung absolviert werden.
Weiters sind 2 wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen (je 4 ECTS), die auf den im Rahmen der Diplomand*innenseminare gehaltenen Referaten bzw. den für den Moot Court erstellten Ausarbeitungen basieren.
Bei den Arbeiten sind die Grundsätze zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und bestimmte Qualitätskriterien einzuhalten.
In machen Lehrveranstaltungen darf ein Thema gemeinsam von mehreren Studierenden bearbeitet werden. In solchen Fällen ist dies auszuweisen sowie bekanntzugeben, welcher Teil von welcher*welchem Studierenden verfasst wurde (Kennzeichnung der jeweiligen Kapitel mit dem jeweiligen Namen im Inhaltsverzeichnis).
Zu welchem Zeitpunkt deines Studiums du diese Seminare besuchst, kannst du weitgehend frei entscheiden. Die einzige allgemeine Teilnahmevoraussetzung ist die absolvierte StEOP, allerdings können einzelne Seminare auch die Absolvierung gewisser Modulprüfungen voraussetzen.
Allgemeines
Wir können hier nur allgemeine, überwiegend anwendbare Informationen geben. Vorgaben, die von LV-Leitungen ausgegeben werden, gehen unseren Informationen vor. Tipp: schaue dir auch die Website deines*deiner Professor*in sowie des jeweiligen Instituts an, hier gibt es oft nützliche Unterlagen zu Seminararbeiten!
Ablauf des Seminars
Hast du dich für ein Seminar entschieden und einen Platz bekommen, kann es losgehen. Die wichtigsten Informationen über dein Seminar erhältst du vorab auf u:find und dein*e Betreuer*in.
Grundsätzlich musst du im Laufe deines Seminars zwei Leistungen erbringen: Eine mündliche Präsentation und eine wissenschaftliche Arbeit.
Themenfindung
In Seminaren sind entweder die Studierenden aufgefordert, selbst Themen einzubringen, mit denen sie sich beschäftigen möchten, oder es werden von dem*der LV-Leiter*in selbst Themenvorschläge gemacht. Manche Seminare bieten beides an.
Die Entscheidung, mit welchem Thema du dich in deiner Arbeit befasst, fällt in der Regel in der ersten LV-Einheit.
Betreuungsprozess
Intensität
Der Betreuungsprozess variiert stark von Seminar zu Seminar. In manchen Seminaren gibt es sogenannte Zwischentermine, bei denen die Studierenden ihre bisherigen Arbeiten vorstellen, diskutieren und Feedback bekommen, in anderen Seminaren muss man lediglich den “Zwischenstand”, also den bis zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Text sowie eine kurze Darstellung des weiteren Vorhabens, an den*die Lehrenden senden.
Abgabefrist der Arbeit
Wird von LV-Leitung vorgegeben. IdR ist die Abgabefrist kurz im WiSe Ende Jänner, im SoSe Ende Juni. Manche Profs gewähren auch längere Abgabefristen, etwa Ende Februar oder während der Sommerferien.
Präsentation
Die Präsentation erfolgt in der Regel Im Rahmen eines Termins an der Universität vor den anderen Teilnehmer*innen der LV. Sie hat in der Regel zwischen 7 und 20 Minuten zu dauern – genaue Anforderungen hat die Lehrveranstaltungsleitung bekannt zu geben. Ob eine visuelle Unterstützung wie etwa ein Flipchart oder eine Powerpoint-Präsentation vorzubereiten ist, wird ebenso von der Lehrveranstaltungsleitung bekannt gegeben. Selbiges gilt für ein Handout.
Bei manchen Seminaren findet die Präsentation nach dem Abgabetermin der Seminararbeit statt, bei manchen Seminaren davor. Je nachdem, ob du die Arbeit schon geschrieben hast, präsentierst du schon konkrete Ergebnisse oder erst grundsätzliche Themenkomplexe, die du in deiner Arbeit näher ausführen wirst.
Im Anschluss an deine Präsentation findet regelmäßig noch eine kurze Diskussionsrunde statt, wo dein*e Lehrveranstaltungsleiter*in und deine Kolleg*innen dir Fragen zu deinem Thema stellen und dir Feedback geben. Deine Teilnahme an diesen Diskussionen fließt auch in deine Beurteilung ein.
Zur Seminararbeit
Grober Aufbau
Überblick: Aufbau einer Seminararbeit
- Deckblatt:
- “Diplomand*innenseminararbeit aus” <Fach>, Titel, Name + Matrikelnummer des* der Verfasser*in, Angabe der LV, Angabe LV-Leiter*innen, Datum
- Dynamisches Inhaltsverzeichnis:
- Das Inhaltsverzeichnis ist sinnvollerweise dynamisch zu gestalten. Drei Gliederungsebenen sind idR ausreichend. Nähere Informationen siehe Pkt „Gliederung der Arbeit“.
- Abkürzungsverzeichnis:
- Werden im Fließtext Abkürzungen verwendet, ist an das Inhaltsverzeichnis anschließend ein Abkürzungsverzeichnis einzufügen.
- NB: Manche Lehrende wünschen ein Inhaltsverzeichnis nur, wenn Abkürzungen verwendet werden, die nicht von den gängigen Abkürzungs- und Zitierregeln, wie den AZR (vgl. Dax/Hopf, Abkürzungs- und Zitierregeln) erfasst sind
- Gliederung
- Einleitung:
- Ua Darstellung Ihrer Motivation für die Teilnahme am Seminar und dem Verfassen einer Seminararbeit zu Ihrem Thema, Darstellung der Relevanz der Forschungsfrage. Formulierung der sich aus dem Thema ergebenden Fragestellungen. Darstellung von Aufbau und Gang [= Gliederung: Was? Warum? Wie? Wozu?] der Arbeit. Sollte nicht rechtsdogmatisch oder zB mit internationalen Bezügen oder rechtsvergleichend gearbeitet werden: Darlegung der Gründe für die Materialauswahl, das gewählte methodische Vorgehen sowie die Zielsetzung.
- Hauptteil:
- Mit sinnvoller Untergliederung und Übergängen. Zusätzlich zu der Zusammenfassung der Arbeit am Schluss ist auch eine Kurzzusammenfassung am Ende jedes Kapitels sinnvoll.
- Die Gliederung sollte so tief wie nötig sein und auch einen mit dem Thema nicht vertrauten Leser nachvollziehbar durch Ihre Arbeit führen.
- Wichtig ist, dass der Textteil übersichtlich und sinnvoll gegliedert ist (Überschriften; Zwischenüberschriften; Absätze; Hervorhebungen durch Fettdruck). Die einzelnen Textteile und Gliederungsebenen sollen sowohl zueinander als auch in sich selbst eine geordnete und schlüssige Gedankenabfolge bilden. Diesen Zusammenhang können Sie durch den Unterpunkt „Einleitung“ am Beginn eines jeden größeren Kapitels herstellen.
- NB:
- Wissenschaftliche Aussagen sind durch die Angabe der verwendeten Quellen nachprüfbar und gründen sich auf systematisches Vorgehen (logischer, in sich geschlossener Aufbau und Gang der Untersuchung). Die verwendete Sprache sollte leicht verständlich sein.
- Vermeiden Sie Wiederholungen und Weitschweifigkeiten ebenso wie lange und verschachtelte Sätze.
- Literatur und Judikatur sollen nicht bloß zitiert, sondern mit eigenen Worten wiedergegeben und im Text verarbeitet werden. Wörtliche Zitate sind die Ausnahme von der Regel!
- Die Bezugnahme auf ausländische Literatur und Judikatur ist möglich, muss aber Unterschiede in der Rechtslage berücksichtigen.
- Gehen Sie über das Lehrbuchwissen hinaus, seien Sie kritisch, problematisieren Sie unterschiedliche Meinungen in Lehre und Rechtsprechung und formulieren Sie eine eigene Meinung.
- Schlussteil:
- In Form einer die Ergebnisse reflektierenden Conclusio. Hier sollen die Fragen, die in der Einleitung gestellt wurden und im Hauptteil beantwortet wurden, zusammengefasst werden. Hinweise auf noch offene bzw weiterführende Fragen sind möglich.
- (Anhang):
- Für Punkte, die nicht unmittelbar das Kernthema betreffen.
- NB: oft nur über vorherige Rücksprache mit LV-Leitung zulässig!
- Quellenverzeichnis:
- Untergliedert in: Literatur-, Judikatur- und Abbildungsverzeichnis.
- Einleitung:
- Prüfe deine Arbeit vor der Abgabe darauf, ob diese Gütekriterien erfüllt sind:
- Offenlegung und Nachweis aller verwendeten Quellen
- Klare Trennung zwischen Meinungen und Fakten
- Klare Trennung zwischen der eigenen Meinung und der Meinung anderer
- Nachvollziehbare Darstellung der Argumentation und des Aufbaus
- Darstellung des Erkenntnisgewinns (dh, den Bogen spannen zwischen Einleitung [Forschungsfrage] und Conclusio [Fragebeantwortung])
- Die Arbeit muss „veröffentlichungsreif“ sein, dh lassen Sie die Arbeit unbedingt von Freunden, Bekannten und/oder Verwandten auf Verständlichkeit (Aufbau) sowie auf formale und inhaltliche Fehler Korrektur lesen. Auf schlüssige Argumentation, korrekte Rechtschreibung und Zeichensetzung, exakte sprachliche Formulierung und eine klare äußere Form achten!
Umfang
Hier findest du die offiziellen Kriterien des SSC Rechtswissenschaften: https://ssc-rechtswissenschaften.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/s_rechtswissenschaft/Diplomstudium/Lehrveranstaltungen/Qualitaetskriterien_fuer_die_wissenschaftlichen_Arbeiten.pdf
Die Arbeit muss mindestens 50.000 Zeichen (inkl. Fußnoten und Leerzeichen) umfassen und ein Inhalts-, Literatur- und gegebenenfalls Abkürzungsverzeichnis enthalten.
Quellengaben (Literatur, Judikatur) sind in Fußnoten zu zitieren und im Literaturverzeichnis anzuführen.
Wenn die Arbeit von mehreren Studierenden gemeinsam verfasst wird, gilt die Mindestzeichenanzahl von 50.000 pro Person.
Die genauen Modalitäten der Abgabe gibt idR die LV-Leitung bekannt..
Du musst deine Seminararbeit grundsätzlich im Word-Format abgeben und zwei Formulare unterschreiben: einerseits die Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis und andererseits den Antrag auf Approbation. Diese Dokumente findest du online auf der Website des StudienServiceCenters Rechtswissenschaftenn.
Literaturrecherche
Vorgehensweise: von “Standardwerken” (zB Prüfungsliteratur, empfohlenen Standardwerken, häufig zitierten Werken) ausgehen, den darin enthaltenen Literatur- und Judikaturangaben zu deinem spezifischen Thema folgen. Wiederholen Sie diesen Vorgang bei den Literatur- und Judikaturangaben aus den Standardlehrbüchern. Diesen Vorgang wiederholen Sie so lange, bis Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihr Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln unter Darstellung des Meinungsstandes in Literatur und Judikatur bearbeiten können.
Bleiben Sie keinesfalls bei der Lehrbuchliteratur stehen! Achten Sie bei Literaturangaben immer darauf, die aktuelle Auflage zu verwenden!
Suchen Sie parallel dazu online in Bibliotheken, Datenbanken und Rechtsinformationssystemen.
Zitieren
Die Abkürzungs- und Zitierregeln
Grundsätzlich bietet das Buch Dax/Hopf, Abkürzungs- und Zitierregeln8 (2019) (‘“AZR”) einen guten Leitfaden. Diese “AZR” sind in der Umgebung des österreichischen Rechts sehr üblich. Dieses Buch kannst du in der Lehrbuchsammlung ausborgen.
Allerdings hat jede*r Seminarleiter*in unterschiedliche Präferenzen. Wir empfehlen daher, dich vorab in der Vorbesprechung darüber zu informieren, wie und nach welchen Regeln du abkürzen und zitieren sollst.
Es gibt auch einige sehr einfach zu bedienende Programme, die den größten Teil der Arbeit des Zitierens übernehmen. Insbesondere für das Zitieren im juristischen Feld zu empfehlen ist JurisM, das sowohl die AZR, als auch viele andere im juristischen Bereich gängige Zitierformate beherrscht.
Tipps und Tricks
Der Gedanke, zwei 50.000 Zeichen umfassende wissenschaftliche Arbeiten im Laufe des Studiums verfassen zu müssen, verunsichert viele Studierende. Bei einer Seminararbeit geht es jedoch – anders als bei anderen wissenschaftlichen Arbeiten – nicht unbedingt darum, große rechtswissenschaftliche Neuigkeiten zu präsentieren; es geht viel mehr um das Erlernen und Anwenden der Regeln des wissenschaftlichen Arbeitens. Studierende lernen hierbei auch das Recherchieren von juristischen Quellen und den Umgang mit ihnen.
Sollte dir etwas unklar zum Thema Seminararbeiten sein, oder willst du weitergehende Informationen haben, kannst du natürlich gerne bei uns in der Fakultätsvertretung vorbeischauen, oder uns auf unseren Social Media-Kanälen kontaktieren.
Wechsel des*der Betreuer*in
Ein Wechsel des*der Betreuer*in einer Seminararbeit bedarf am Juridicum aufgrund der Verwobenheit der Seminararbeit mit der Seminar-LV jeweils im Einzelfall eines triftigen Grundes und die Befassung der Studienprogrammleitung. Die FV unterstützt dich gerne bei der Kontaktaufnahme und im weiteren Prozess.
Quellen und weiterführende Informationen:
- https://ssc-rechtswissenschaften.univie.ac.at/diplomstudium/diplomandinnenseminare/
- Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Universität Wien, Merkblatt Formalaspekte für Diplomand*innenseminare (2021)